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Die "Schweizer Continental"

 

Die Geschichte der Firma

Continental -
Licht und Apparatebaugesellschaft
Frankfurt a/M.





Kriegszeiten

 

Im Faltblatt zum 25jährigen Bestehen der Firma 1933 ist dieser Scheinwerfer abgebildet.
Warum der Aufstand?
Ganz einfach:
So einer steht bei mir im Regal.

Tragbarer Scheinwerfer "PIONIER" · 3000 HK · 
Gewicht 2,75 g · Verbrennt stündlich nur 1/10 Liter.

...wenn die Elektrizität versagt...
macht Continental noch lange Licht!
Bedauerlicherweise wurden diese Scheinwerfer nicht lange gebaut. Denn es kam etwas dazwischen: Der 2. Weltkrieg.
Damit waren plötzlich ganz andere Dinge gefragt.
Ob Continental auch für die Wehrmacht produzierte ist mir nicht bekannt. Es ist aber anzunehmen.

 

Kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges übernahm Friedrich Hofmann ( * am 9. Juni 1895 in Niederwiesa bei Chemnitz) im Jahre 1938 die Firma Continental - Licht. In seine Zeit fiel die Entwicklung des Scheinwerfers 5015AS und die weitere Verringerung des Angebots an Hängelampen.
Freundlicherweise sind die Lampen seit dieser Zeit mit dem Hinweis versehen: Continental - Licht- und Apparatebaugesellschaft Inhaber Friedrich Hofmann Frankfurt a/M.
Die Geschäfte gingen anfangs nicht schlecht, auch die Reichsbahn und viele Wasser- und Elektrizitätsversorgungsunternehmen waren gute Kunden. Aber da es den Menschen oft am Nötigsten fehlte, konnten sie sich auch keine neuen Lampen leisten. Dazu kam die rigide Bewirtschaftung der Rohstoffe durch die Regierung, was schließlich zur Einstellung der Lampenfertigung bei Continental - Licht führte.


Scheinwerfer
Pionier 5015 AS

 

Da die »Zentrale Planung« auch die Rohstoffe für die Sektoren außerhalb der Rüstungsproduktion zuteilte, gebot Speer über ein Instrumentarium, die zivile Produktion zu beschneiden und in seinen Augen unwichtige Fertigungszweige »verhungern« zu lassen. ... Allein von der Wirtschaftsgruppe Metallwaren waren 40 Arbeitsausschüsse eingesetzt worden, die die verschiedenen Produktgruppen auf nicht ausgeschöpfte Rationalisierungsmöglichkeiten untersuchen sollten. ... Einer dieser Ausschüsse der Wirtschaftsgruppe Metallwaren betraf die Starklichtfertigung in Deutschland. Dabei waren, so zeigt das Beispiel, die Rationalisierungsbestrebungen nicht frei von den Erwägungen führender Firmen, darunter der Graetz AG, unliebsame Konkurrenten auszuschalten.
Bis 1942 stellten sechs Firmen in Deutschland Starklichtlampen her. Unter dem Datum vom 13. Juni 1942 berichtete Graetz-Direktor Ernst Winterlich, daß er, betreffend die »Rationalisierung und Leistungssteigerung Starklichtlampen«, zu der Winterlich beauftragt war, aus den Firmen Austria-AG, Wien, Ehrich & Graetz AG, Berlin, und Hugo Schneider AG, Leipzig, einen Arbeitsausschuß unter seinem Vorsitz gegründet habe. Die drei anderen Firmen wurden erst gar nicht an der Arbeitsgruppe beteiligt. So kamen sich die Unternehmensvertreter schnell nahe: »Bei den Sitzungsteilnehmern ergab sich Übereinstimmung darüber, daß es nach den gegebenen Richtlinien zur Rationalisierung und Konzentration nicht gerechtfertigt ist, die Fertigung von Starklichtlaternen und -lampen bei den Firmen: Continental - Licht & Apparatebau, Frankfurt/M, Standard-Licht GmbH, Phoebus-Werke AG, Wien, aufrecht zu erhalten«. Die drei Großen der Branche vereinbarten überdies, die Ersatzteillieferung für die Produkte der kleineren Betriebe unter sich aufzuteilen. ...
Wenige Tage später, am 29. September 1942, wies die Continental überdies darauf hin, daß durch die Entscheidung des Arbeitsausschusses auch die Fertigung der Pionier-Starklicht-Scheinwerfer betroffen sei. Diese werde nun gar nicht mehr für den Deutschen Markt hergestellt. Man bat, da unter anderem ein Auftrag der Reichsbahn vorlag, der »als unbedingt kriegswichtig anzusehen« sei, die Fertigung dieser Scheinwerfer aufrecht erhalten zu dürfen. ... Doch half alles nichts. Die Continental mußte die Starklichtfertigung einstellen.

Auszug aus dem Buch Ist Hitler nicht ein famoser Kerl? von P. Süß, erschienen bei Ferdinand Schöningh

Also kann man mit einiger Sicherheit annehmen, daß ab Ende 1942 keine Lampen mehr bei Continental gefertigt wurden. Es ist wahrscheinlich, daß die Firma sich dann auf die Fertigung von Azetylengaserzeugern verlegte, da dies ein weiteres Geschäftsfeld war. Ab 22. September 1944 ruhte der Geschäftsbetrieb vollständig und wurde zum 1. Januar 1945 wieder aufgenommen.

 


 

Die Wiedereröffnung bzw. Wiederanmeldung zeigt eine neue Adresse. War bisher die Firmenanschrift

Mainzerlandstraße 193 in Frankfurt,


so ist ab dem 1.1.1945 die

Hammanstraße 6 in Frankfurt


angegeben. Gründe für diesen Umzug sind mir nicht bekannt. Es könnte sich aber um Kriegsschäden handeln.

 


 

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© 2004 Erik Leger

 

 

Die Abbildungen sind aus den Katalogen "Continental Licht" (1908/9), "Das neue Continental Licht" (1910) sowie aus dem Faltblatt" 25 Jahre Continental Licht" (1933) entnommen. Im Original befinden sich die Kataloge in den Schriftensammlungen des Deutschen Museums in München.