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Die "Schweizer Continental"

 

Die Geschichte der Firma

Continental -
Licht und Apparatebaugesellschaft
Frankfurt a/M.





Der Anfang:

Continental - Licht

 

Die Informationen über Continental - Licht sind sehr unvollständig, um nicht zu sagen dürftig.
Wer weitere Informationen hat, kann sie mir gerne zukommen lassen, ich werde sie dann gern hier mit aufnehmen. Mail



Vom Jüdischen Museum in Frankfurt erhielt ich folgende Informationen:

Geschäftsführer der Firma war spätestens ab 1913 Henry Seligmann, geb. 23.04.1870 in Bingen am Rhein, der am 21.12.1934 auf dem Frankfurter jüdischen Friedhof beigesetzt wurde. 1938 war Geschäftsführer Ernst Seligmann, möglicherweise ein Sohn, der sich aber nicht im Frankfurter Adressbuch von 1938 findet, also wohl andernorts wohnte.

Henry Seligmann finde ich erstmals im Frankfurter Adressbuch von 1905 als Teilhaber (zusammen mit Philipp Ulman) der Firma M. Kinley Licht- und Apparatebau GmbH. 1908 ist H. Seligmann Geschäftsführer dieser Firma, die Mainzer Ldstr. 168 ansässig war. Dann habe ich leider keine Adressbücher mehr im Hause bis 1913, in welchem Jahr H. Seligmann Geschäftsführer der Continental ist. Es ist also zu vermuten, dass die Firma Continental aus der Firma M. Kinley hervorgegangen ist.

Bei der Übernahme der Firma durch Friedrich Hofmann 1938 handelte es sich wohl um eine sogenannte "Arisierung". Deshalb auch der Namenszusatz: Hofmann wollte deutlich machen, dass die "Continental" jetzt eine "deutsche" Firma war und mit den jüdischen Vorbesitzern nichts mehr zu tun hatte.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Lenarz

Jüdisches Museum
Lina und Henry Seligmann an Bord des Rhein Schnelldampfers "Juliana", 14.07.1929; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Herbert und Elisabeth Simon
Lina und Henry Seligmann an Bord des Rhein Schnelldampfers "Juliana", 14.07.1929; Jüdisches Museum Berlin,
Schenkung von Herbert und Elisabeth Simon

Verwendung mit frdl. Genehmigung durch das jüdische Museum, Berlin.







Meine früheste Quelle über die Firma Continental - Licht ist ein Katalog für die Jahre 1908 / 9, der als "II. Ausgabe" bezeichnet wird.

Kataolg
Katalogtitel
Lampen von 350 - 1500 Kerzen.

Da dieser Katalog als II. Ausgabe bezeichnet wird, kann man davon ausgehen, daß die Firma Continental - Licht im Jahr 1907 oder 1908 gegründet wurde. Dafür spricht auch, daß 1933 das 25-jährige Bestehen gefeiert wurde.




In den Katalogen von 1908 und 1909 sind hauptsächlich Starklicht - Hängelampen im Angebot.
Lampe Record
Nr. 6: Reservoir-Lampe "Record" 1500 Kerzen
Lampe emailliert
Nr. 7: Emaillierte Bogenlampe
Laterne emailliert
Nr. 17:Emaillierte Laterne
Aber auch komplette Beleuchtungsanlagen (für Bahnen), Straßenlaternen und transportable Lampen.
Beleuchtungsanlage
Komplette Beleuchtungsanlagen
Kandelaber
Nr. 65: Straßenkandelaber
Transportable Lampe
Nr.66: Transportable Lampe







In den Katalogen wird immer wieder auf die geringen Betriebskosten
der Continental - Lampen hingewiesen.

Vergleichende Zusammenstellung
der Betriebskosten der üblichen Beleuchtungsarten
 
Lampe
von
Einheits- Preis
Verbrauch für
500 N.-K. und
1000 Brennstunden
Leuchtgas (Schnittbrenner)

30 N.-K.

16 Pfg. pro cbm.

Mk. 1070,-  

Elektrisches Glühlicht

16 N.-K.

60 Pfg. pro K.-W.

Mk. 900,-  

Spiritus- Glühlicht

30 N.-K.

40 Pfg. pro kg

Mk. 300,-  

Acetylen

50 N.-K.

30 Pfg. pro kg Carbid

Mk. 300,-  

Petroleum 14 Linien Normalbreite

30 N.-K.

18 Pfg. pro kg

Mk. 257,50

Elektrisches Bogenlicht

600 N.-K.

60 Pfg. pro K.-W.

Mk. 225,-  

Gas- Glühlicht

75 N.-K.

16 Pfg. pro cbm.

Mk. 160,-  

Continental- Starklicht

800 N.-K.

18 Pfg. pro kg

Mk. 30,-  

 


 

Das Continental - Licht.

 

Unsere Continentallampe, welche bei einem minimen Petroleumverbrauch eine immense Leuchtkraft, gleich derjenigen der stärksten elektrischen Bogenlampen hat, dient als bester und billigster Ersatz für diese und findet überall Anwendung, wo man eine starke und doch billige Lichtquelle benötigt. Sie wird in Leuchtstärken von 350 bis 1500 Kerzen hergestellt und dient sowohl für Außen- als für Innenbeleuchtung.

Das Prinzip der Herstellung des Continentallichts besteht darin, daß man Petroleum in einem bis zu 2/3 gefüllten Behälter durch Nachpumpen von Luft unter den geringen Druck von 1,8 Atmosphären bringt, welcher das Petroleum den Brennern der Lampe zuführt; in diesen besonders konstruierten Brennern wird, nachdem der Vergasungsprozeß durch eine kurze Spiritusvorwärmung eingeleitet ist, das Petroleum durch die eigene Hitze weiter vergast und in den Glühkörpern verbrannt, hierbei ein intensives weißes Licht von seltener Schönheit erzeugend. Sobald nun der Hahn abgestellt und die Lampe gelöscht wird, hört der Zufluß das Petroleums und auch die Vergasung auf, sodaß sich ein Vorrat an Gas nie bilden kann und jede Explosionsgefahr ausgeschlossen ist.

Die Konstruktion unserer Brenner und Lampen übertrifft durch ihre Einfachheit, Zweckmäßigkeit und Solidität alle anderen Fabrikate dieser Art; sie steht nach den von uns neuerdings gemachten, auf reicher Erfahrung basierten Verbesserungen unübertroffen da und bietet die Größte Garantie für eine unbedingte Betriebssicherheit und einfachste Bedienungsweise.

Die Unterhaltungs- und Betriebskosten unserer Lampen sind minimal und deren Verbrauch an Petroleum beträgt für 100 Kerzen Leuchtkraft circa ½ Pfennig stündlich, was etwa den zehnten Teil der Kosten für elektrisches Bogenlicht ausmacht.

Die Anlagekosten für das Continentallicht sind gleichfalls wesentlich billiger wie für alle anderen Beleuchtungsarten als Gas, Acetylen oder elektrisches Licht, da man keine besondere Zentralstation nötig hat und in unseren Lampen jedes gewöhnliche Lampenpetroleum brennen kann, wie es überall erhältlich ist, sodaß die Continentallampen ohne weiteres auch überall Verwendung finden können und tatsächlich auch heute schon in allen Weltteilen in großem Maßstabe Eingang gefunden haben.

Sollte es jedoch noch eines Beweises bedürfen, daß unser Licht allen Anforderungen einer modernen und doch billigen Beleuchtung entspricht, so möge dafür dienen, daß Lampen unseres Systems bei fast allen deutschen und vielen ausländischen Bahnen, städtischen Behörden und industriellen Etablissements in tausenden von Exemplaren brennen.

 


 

Wahl der einzelnen Lampentypen.

Die Wahl ist leicht an Hand unserer Abbildungen nebst Beschreibung zu treffen und wir empfehlen

zur Außenbeleuchtung

für Straßen und Plätze unsere Reservoir - Lampen Seite 8, unsere Lichtmaste Seite 16 und unsere Kandelaber Seite 17
für Gleisanlagen, Bahnhöfe und Fabrikhöfe unsere Reservoir - Lampen Seite 8 und 18 und unsere Bogenlampen Seite 10, 11 bezw. S. 14
für Schaufenster unsere Reservoir - Lampen "Record" Seite 8 und unsere Bogenlampen Seite 12

zur Innenbeleuchtung

für Säle, Cafés, Restaurants etc. unsere Bogenlampen Seite 7 und unsere Lyren Seite 29 u. 30.
für Fabriken und Werkstätten unsere Bogenlampen Seite 7 und unsere Fabriklampen Seite 27; hierzu nimmt man ein entsprechendes Reservoir Seite 25/26 das durch ganz dünne Leitungsröhrchen den einzelnen Lampen das Petroleum zuführt.

Die Leitungsröhrchen selbst sind auf hohen Betriebsdruck geprüft und haben einen inneren Durchmesser von 2 - 4 mm; sie sind äußerst biegsam und lassen sich wie elektrischer Leitungsdraht verlegen, eine einfache Arbeit, welche jeder Klempner ausführen kann. Bei Installation einzelner Lampen liefern wir das Leitungsrohr fertig verlötet zum sofortigen Anschrauben an Kessel und Lampe.

Für die Beleuchtung kleiner Innenräume, in welchen man kein Reservoir für längere Brenndauer aufstellen will, nimmt man unsere Lampe No. 32, die gleich mit Petroleumbehälter ausgestattet ist und wie gewöhnliche Petroleumlampen gefüllt wird.

 

Für eine Lichtanlage sind zu bestellen:
  1. Die gewünschte Anzahl Lampen.
  2. Ein Reservoir.
  3. Eine Pumpe und sonstiges Zubehör, wie es bei jeder Lampe und jedem Reservoir angegeben ist.
  4. Die erforderliche Petroleum - Rohrleitung.
  5. Ein Vorratskasten mit Werkzeug, Ersatz- und kleinen Zubehörteilen.
  6. Eine Anzahl Glühkörper

 

 


 

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© 2004 Erik Leger

 

 

Die Abbildungen sind aus den Katalogen "Continental Licht" (1908/9), "Das neue Continental Licht" (1910) sowie aus dem Faltblatt" 25 Jahre Continental Licht" (1933) entnommen. Im Original befinden sich die Kataloge in den Schriftensammlungen des Deutschen Museums in M¨nchen.