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Anleitung zur Behandlung der
Continental-Zweibrenner-Lampen, um 1910.

 

 

Continental-Licht-
und Apparatebau-Gesellschaft
m. b. H., Frankfurt am Main.
Brenner_Zweibrenner_Lampe_Continental

a =

Vorwärmer bezw. Spiritusanzünder

b =

Lufteinlassrohr

c =

Vergaser

d =

Nadel

e =

Vergaserdüse

f =

Nadelgriff

g =

Brenner-Entleerungshähnchen

h =

Nadelführung

i =

Befestigungsschraube

k =

Röhrenfilter

l =

Brenneraufsatz

m =

Nadelschraube

n =

Glockenschale

o =

Glühkörper

p =

Glühkörperträger

r =

Brennersieb

Anleitung zur Behandlung der
Continental-Zweibrenner-Lampen.

Glühkörper.

Für die Continental-Lampen sind ausschliesslich unsere aus einem extra starken widerstandsfähigen Spezial-Gewebe hergestellten und besonders imprägnierten Continental-Glühkörper zu verwenden, welche eine lange Lebensdauer und eine starke Lichtfülle gewährleisten.

Aufsetzen der Glühkörper.

Man hängt den Glühkörper (o) an den Träger (p) und lässt ihn in den Brenneraufsatz (l) herunter, jedoch nur so tief, dass er noch am Träger hängt und unten nicht aufsteht; jetzt setzt man die Glühkörper auf die Lampe und achtet darauf, dass sie dem Vergaser (c) stets nahe und mit dem oberen Ende etwas zugeneigt sind, damit die Erwärmung eine intensivere wird.

Sofern die neuen Glühkörper während der ersten Brennstunden unter dem Einfluss der Flamme kürzer werden und aus der Brennerhülse heraustreten, ist es zweckmässig, die Träger, an dem die Glühkörper hängen, etwas herunterzulassen, damit die Glühkörper wieder richtig in die Brennerhülse hineinragen.

Vor dem Anzünden der Lampen.

Es ist vor jedesmaligem Vorwärmen das kleine Brenner-Entleerungshähnchen (g) zu öffnen, damit Petroleum, welches durch etwa undichtes Schliessen des Petroleumhahnes schon in die Lampe gekommen sein sollte, wieder abtropft und keine Störung beim Anzünden verursacht. Sobald die Lampe brennt, ist das kleine Brenner-Entleerungshähnchen (g) wieder zu schliessen.

Das Anzünden der Lampen.

Der Vorwärmer (a) welcher mit Asbest gefüllt ist, wird in Spiritus getaucht, am besten in die Spirituskanne gelegt, damit der Asbest den Spiritus recht gut aufsaugt; alsdann wird der Vorwärmer an der freien Stelle gleichzeitig um den Vergaser (c) und das Lufteinlassrohr (b) gelegt.

Nach dem Anzünden der Lampe.

Nachdem man den Vorwärmer entzündet hat, achte man darauf, dass die Nadel (d) ganz nach unten gezogen ist, damit die Spitze der Nadel nicht in die Düse (e) hineinragt und so den Austritt des Dampfes verhindert. Nach ca. 1 Minute fangen die vom letzten Brennen im Vergaser (c) verbliebenen wenigen Petroleumtropfen an zu verdampfen und bringen bald die Glühkörper zu schwachem Leuchten; man darf indessen den Petroleumhahn (1) noch nicht öffnen, sondern wartet noch eine halbe bis ganze Minute, bis die Flamme des Vorwärmers nur noch schwach brennt und öffnet dann den Petroleumhahn (1) sehr langsam.

Ein allmähliches Einlassen des Petroleums ist unbedingt nötig, denn solange die Lampe noch nicht stark genug erhitzt ist, können die Petroleumdämpfe wieder erkalten; dieses würde an einer rötlich russenden Flamme erkenntlich sein, welche stets nur infolge zu frühen Oeffnens oder vorherigen unvollständigen Schliessens der Hähne entstehen kann. In diesem Falle wird durch Schliessen des Petroleumhahnes (1) und Oeffnen des kleinen Brenner-Entleerungshähnchens (g) eventl. auch durch nochmalige Vorwärmung der begangene Fehler beseitigt.

Sobald die Lampe brennt, reinige man die Vergaserdüse (e) indem man die Nadel (d) mittels des Griffes (f) langsam aber fest bis zum Einsitz 1 bis 2 Mal nach oben und dann sofort wieder nach unten bewegt; dieses einfache Reinigen der Vergaserdüse darf, wenn nötig, jederzeit während des Brennens geschehen und ist dann vorzunehmen, wenn die Lampe plötzlich schwächer brennen sollte, was auf Unreinigkeiten im Petroleum zurückzuführen wäre, die die Oeffnung der Vergaserdüse verengen können.

Das Löschen der Lampe.

Beim Löschen der Lampe wird der Petroleumhahn (1) fest geschlossen und alsdann sofort die Entleerungsspindel (4) geöffnet, damit das in der Leitung befindliche Petroleum sich in den angehängten Tropfbecher (5) entleert. Nach beendeter Entleerung wird die Entleerungsspindel (4) sofort wieder fest geschlossen, damit bei dem nächstmaligen Anzünden der Lampe das Petroleum nicht ausfliesst.

Das in dem Tropfbecher (5) befindliche Petroleum kann wieder Verwendung finden, sofern darauf geachtet wird, dass es nicht mit Wasser in Berührung kommt.

Bei Bogenlampen, welche von einem gemeinsamen Reservoir gespeist werden, ist die Entleerungsspindel (4) direkt am Vergaser (c) angebracht.

Einsetzen einer neuen Nadel.

Sollte die Nadel (d) abgebrochen oder so verbogen sein, dass sie sich nicht mehr gerade richten lässt, so ist sie sofort durch eine neue zu ersetzen, indem man die alte Nadel einfach nach unten herauszieht und die neue von unten einführt.

Reinigen der Lampen.

Sollte bei richtigem Kesseldruck eine Lampe nicht das schöne Licht wie ursprünglich geben, so ist es nötig, zunächst die Vergaserdüse (e) zu reinigen. Zu diesem Zweck wird der Vergaser (c) abgenommen, die Düse (e) herausgeschraubt und das Röhrenfilter (k) entfernt und aussen und innen gut gesäubert, sodass namentlich alle kleinen Oeffnungen am Filter frei werden. Jetzt wird die Düse (e) selbst gut gereinigt, die Oeffnung dieser Düse mittelst des Nadelbohrers auf ihre ursprüngliche Grösse gebracht und das gesäuberte Röhrenfilter (k) in die Düse wieder eingeschraubt.

Nach etwa 200 Brennstunden ist auch der Vergaser (c) zu reinigen, um aus demselben etwa festgebrannte Petroleumrückstände zu entfernen. Hierzu wird der Kratzer sorgfältig in den langen Hohlraum gedreht, wobei sich die Rückstände in die Windungen des Kratzers setzen und dann mit demselben herausgezogen werden; dies ist so lange zu wiederholen, bis keine Rückstände mehr herauskommen. Alsdann wird mit der Reinigungsbürste die Wandung beider Rohrarme innen blank gemacht und die bereits vorher gereinigte Düse nebst Röhrenfilter in den Vergaser fest eingeschraubt. Vor dem Einschrauben der Düse bestreiche man die Sitzfläche derselben mit schwarzem Kitt, damit sie gut abdichtet.

Bevor man jetzt die Lampe wieder zusammensetzt, reinige man auch das Brennerunterteil, indem man die Brennersiebe (r) heraus nimmt und reinigt, die Nadelführung (h) abschraubt und das ganze Brennerunterteil etwa eine halbe Stunde in Sodalösung auskocht.

Beim Zusammensetzen ist alsdann darauf zu achten, dass das Röhrchen der Nadelführung (h) schön gerade ist, damit die Nadel aus der Mitte des Mischrohres herausragt und so genau in die Oeffnung der Düse passt; die eingeschraubte Nadelführung kann man mittelst des langen Schraubenziehers wieder in die richtige Lage bringen.

Füllen der Reservoire No. 1 und 2, Reservoir-Laternen und Reservoir-Lampen „Record“. Reservoir_Zweibrenner_Lampe_Continental
  1. Die Absperrhähne (1 und 4) werden ganz fest geschlossen.
  2. Man entfernt die Füllschraube (2) und füllt soviel Petroleum ein, als es das Reservoir zulässt; alsdann wird die Füllschraube wieder eingeschraubt und ganz fest angezogen.
  3. Man entfernt die Luftschraube (3) und schraubt an deren Stelle den Luftpumpenschlauch an, worauf man Luft einpumpt, bis das Manometer 2 Atm. Druck anzeigt; alsdann schraubt man den Schlauch ab und verschliesst die Oeffnung wieder mit der Luftschraube (3).
Das Reservoir ist nunmehr betriebsfertig.

Anmerkung Bei den Reservoirlampen wird der jeweilige Petroleumstand des Behälters durch den an der Vorderseite des Reservoirs angebrachten Flüssigkeitsanzeiger angezeigt und ist eine Füllung der Lampe erst nötig, wenn der Zeiger auf leer steht.

Druck von E. Beyer, Frankfurt a. M.

 

© 2012 Erik Leger