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Die "Schweizer Continental"

 

Die Geschichte der Firma

Continental -
Licht und Apparatebaugesellschaft
Frankfurt a/M.





Es geht weiter:

Das neue Continental - Licht

 

Petrol - Invert Starklicht

 

Im Jahr 1910 kamen die ersten "Invert - Bogenlampen" auf den Markt. Das bedeutet eine konstruktive Veränderung gegenüber 1909. Bis dahin wurden die Lampen mit stehendem Glühkörper gefertigt, jetzt wurden die Lampen so gebaut, daß die Glühkörper hängend befestigt wurden. Das macht sich vor allem durch eine bessere Lichtverteilung bemerkbar aber auch durch einen etwas geringeren Petroleumverbrauch. Stehendes Glühlicht
Stehendes Glühlicht
Hängendes Glühlicht
Hängendes Glühlicht
Das wurde selbstverständlich auch in den Katalogen herausgestellt:

 

Das neue Continental - Licht

(Petrol-Invert-Licht)

Das neue Continental - Licht stellt wiederum einen großen Fortschritt auf dem Gebiete des modernen Beleuchtungswesens dar; die Verwendung des hängenden Glühkörpers gewährleistet eine

schattenlose Lichtausstrahlung

nach allen Seiten und

volle Ausnützung der erzeugten Lichtmenge.

Unsere hierbei zur Verwendung kommenden Continental - Hängeglühkörper unterscheiden sich dadurch vorteilhaft von den sonst gebräuchlichen, dass sie weich und biegsam sind und weder beim Transport noch beim Aufhängen irgend welchen Schaden nehmen können; das Gewebe ist so haltbar und widerstandsfähig, dass die Lebensdauer ein vielfaches grösser ist als bei den seitherigen Glühkörpern. Alle diese Vorzüge im Verein mit dem geringen Petroleumverbrauch unserer Lampen räumen dem neuen Continental - Licht den ersten Platz unter den modernen Beleuchtungsarten ein, die es durch seine

grosse Wirtschaftlichkeit

bei weitem überflügelt.

 

Soweit der Katalog von 1910.
Hier fällt der Schweizer Sprachgebrauch auf: "Petrol" statt "Petroleum", "doppel-s" statt "ß". ...
Ein weiterer Hinweis auf das "Zweigwerk in Zürich - Dübendorf" ?  Die Schweizer Continental

 


 

Starklichtlampen hatten schon immer eine enorme Konkurrenz durch die elektrische Beleuchtung. Man darf nicht vergessen, daß Elektrizität längst weit verbreitet war und Starklichtlampen nur dort eingesetzt wurden, wo Strom eben nicht verfügbar war. Deshalb wurde die enorme Anzahl verschiedenster Modelle stark reduziert und vereinfacht. Auch die immer wieder betonten Werbeaussagen wie 30 mal billiger als elektrisches Licht! konnten daran nichts ändern.
Elektrizität war auch schon damals schlichtweg bequemer.
Continental Licht verschob die Produktpalette ab 1910 in Richtung "Innenraumbeleuchtung durch Starklichtlampen."

 

Continental Wandarm
Nr. 28: Wandarm
Continental Doppelarm
Nr. 30: Doppelarm, auch dreiarmig
Continental Hängelampe in Lyra
Nr. 32: Hängelampe in Lyra

 

 

Starklichtlampen für außen gab es auch, aber jetzt wurde gezielt auf Benutzerfreundlichkeit geachtet. So wurde die Lampe "Autofax" auf den Markt gebracht. Eine Lampe, die sich selbst regulierte und die durch einfaches Öffnen eines einzigen Ventils in Betrieb zu setzten war. Wie das technisch ausgeführt wurde, weiß ich auch nicht. Es brauchte auf jeden Fall nicht gepumpt zu werden. Ich vermute, daß in dieser Lampe ständig eine kleine Pilotflamme brannte, die beim Öffnen des Ventils die Vorwärmung in Gang setzte. Zusammen mit einem druckregulierten Membranventil wäre es wohl möglich. Ende der Spekulation.

 

Continental Autofax mit Mast
Nr. 533: Autofax mit Mast
Continental Lampe Autofax
Nr. 533: Lampe Autofax
Aus einem Werbeprospekt von 1913:
Continental Modell Vesta
Modell Vesta

Die neuen "Autofax"- und "Vesta"- Lampen bedeuten einen großen Fortschritt auf dem Gebiete der Petroleum-Glühlicht-Beleuchtung, da sie wie gewöhnliche Petroleumlampen gefüllt und ohne jeglichen künstlichen Druck, also auch ohne Luftpumpe oder sonstige Nebenapparate in Betrieb gesetzt werden; dabei ist die "Autofax"- Lampe selbstzündend, Das Löschen erfolgt durch einfaches Ziehen des Hebels nach unten.
  • Brennen viele hundert Stunden ohne Reinigung
  • Ohne Luftdruck
  • Ohne Pumpe
  • Automatisch zündend
  • 1200 Kerzen nur ca. 4 ½ Pfg. stündlich

 

 

Im Jahr 1919 gab es im wesentlichen nur noch die Modelle "Ideal" und "Autofax", jeweils in verschiedenen Ausführungen. Dafür aber eine große Auswahl an Lampen für die Innenbeleuchtung.

 

Continental Ideal
Modell "Ideal" in Variationen
Continental Scheinwerfer 36000 Kerzen
Nr. 86: Scheinwerfer 36.000 Kerzen
Zusammenstellung: Verschiedene Ideal-Lampen
Verschiedene "Ideal"-Lampen
Im Katalog von 1919 sind allerdings keine Preise mehr angegeben. Die Inflation läßt grüßen:
Die Unmöglichkeit, unter den herrschenden Verhältnissen Abschlüsse in Rohmaterialien zu bindenden Preisen zu tätigen, zwingt uns, jeweils diejenigen Preise in Rechnung zu stellen, welche am Tage der Lieferung Gültigkeit haben. Alle Preisangaben sind daher als freibleibend zu betrachten.
Die Preise schließen nicht ein: Frachturkundenstempel sowie alle Abgaben, welche durch Reichs- oder Staatsgesetze eingeführt werden und den Verkehr belasten.

 

 

Aber schon 1933 wurde nur noch ein Typ Hängelampe gebaut. Diese Lampe war unter den Nummern 701, 740, 750, 761, 901 in verschiedenen Ausführungen im Angebot:

 

No.
Kerzen
Behält.
Inh. l
Brenn.
d. Std.
Gew.
kg
Höhe x
Breite cm
RM
Mit Tiefstrahler
No.
RM
701
200
1,2
16
3,4
43x24
39,-
701/T
44,25
740
3-400
2,1
20
3,8
50x25
48,-
740/T
53,25
750
6-800
2,6
20
4,2
57x31
63,-
750/T
69,-
761
1200
2,6
16
5,8
68x43
78,-
761/T
85,50
901
2000
4,0
16
8,9
76x57
120,-
 - 
 - 
Hängelampe von Continental

Aus dem Faltblatt: "25 Jahre Continental - Licht" von 1933

 


 

Hier noch ein Wort zu den Lampenpreisen.

Ich habe versucht, einen einfachen Umrechnungsfaktor für die Preise zu finden. Da ich mit "kurz mal bei der Bank nachfragen" ganz- und gar nicht weitergekommen bin, habe ich kurzerhand meine Frage an die Bundesbank gemailt und mit viel Glück jemanden erreicht, der sich für solche Fragen interessiert. So habe ich diese Antwort bekommen:
Zur Entwicklung der Kaufkraft des Geldes ist allgemein zu bemerken, daß ihre Messung schon über kürzere Zeitspannen mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist. ... Über so lange Zeiträume, wie sie hier betrachtet werden, sind jedoch Vergleiche der allgemeinen Kaufkraft nur noch wenig aussagefähig. Ein heute bei der Berechnung des Verbraucherpreisindex zugrundegelegter "Warenkorb" hat um so weniger mit den Verbrauchsgewohnheiten in früheren Jahren gemein, je größer der zeitliche Abstand zwischen den Vergleichsperioden ist. So weichen Verbrauchsmuster in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich vom heutigen ab, schon weil ein großer Teil der heute marktüblichen Waren und Dienstleistungen damals nicht oder nicht in vergleichbarer Form verfügbar war oder keine nennenswerte Rolle spielte. Dies gilt in erhöhtem Maße für die Kriegs- und Krisenzeiten (Erster Weltkrieg bis zum Ende der Großen Inflation 1924 sowie Weltwirtschaftskrise 1929), weil sich in diesen Zeiten die wirtschaftliche Situation in Deutschland und damit die Verbrauchsgewohnheiten wesentlich von "normalen" Jahren unterschieden. ... ... ... Wie problematisch derartige Kaufkraftvergleiche sind, läßt sich daraus ersehen, daß die Verwendung unterschiedlicher Preisindizes zu ganz verschiedenen Ergebnissen führen kann. Wenn man beispielsweise statt des Verbraucherpreisindex den... Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden zu Grunde legt, was in manchen Fällen sinnvoll sein kann, dann erhält man z.B. als heutiges Kaufkraftäquivalent für eine M aus dem Jahr 1913 ... 11,20 Euro. ...
Mit freundlichen Grüßen

DEUTSCHE BUNDESBANK
Wenn man jetzt hergeht, und die Preise aus der Tabelle mit 11,20 Euro mal nimmt, stellt man schnell fest, daß diese Lampen nicht gerade billig waren... Da sind die ca. 100,- Euro für eine neue Petromax doch eigentlich fast geschenkt.

 


 

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© 2004 Erik Leger

 

 

Die Abbildungen sind aus den Katalogen "Continental Licht" (1908/9), "Das neue Continental Licht" (1910) sowie aus dem Faltblatt" 25 Jahre Continental Licht" (1933) entnommen. Im Original befinden sich die Kataloge in den Schriftensammlungen des Deutschen Museums in München.